EPPO KHAIRALLAH
Angekommen.

carlis-eppo


Ich bin Khairallah Eppo, 24 Jahre alt und im zweiten Lehrjahr Anlagenmechaniker Azubi. Am 17.09.14 bin ich nach Deutschland gereist. Vorher war ich schon inLibanon und Ägypten. Aber ich musste die Länder verlassen, weil ich aus Syrien komme und Probleme bekommen habe. Meine Familie, die ich seit 04.05.13 nicht gesehen habe, vermisse ich sehr. Ich habe in Deutschland versucht sie hierher zu holen, aber es hat leider nicht geklappt. Als ich das wusste war ich sehr hoffnungslos, sprachlos und ich wusste nicht, wie ich hier in diesem Land weiterleben werde bzw. was ich tun soll.

Nach kurzer Zeit habe ich nette Leute kennen gelernt und dann haben wir uns unterhalten dann habe ich es ihnen erzählt. Danach wollten sie mir helfen, dass ich hier klar kommen kann. Neues Land, neue Sprache, neue Kultur.

Es ist fast unmöglich dachte ich mir am Anfang. Nach ca. sechs Monaten bin ich in die Inlingua Schule gegangen. Da ist eine Schule, wo die Ausländer Deutsch lernen. Als ich reinkam war ich schockiert, weil manche Schüler seit einem Jahr oder noch mehr in dieser Schule waren und trotzdem konnten sie nicht richtig gut Deutsch reden. Ich bin wieder hoffnungslos geworden und dachte mir, dass sechs Monate auf keinen Fall reichen würden, um so eine schwierige Sprache zu lernen. Ich wollte es selbst versuchen, und hatte immer Glauben an mich, dass ich das will und kann.

Die Sprache war bestimmt schwer am Anfang. Aber mit Hilfe meiner besten Freundinnen, meiner Lehrerin und Mitschüler konnte ich anfangen bisschen Deutsch zu reden. Das hat mich gefreut und beruhigt, weil ich angefangen habe zu verstehen, wie es hier funktioniert.

Eine Freundin wusste, was ich damals in Syrien gelernt und gearbeitet habe. Sie hat mich angerufen und sagte, dass sie eine gute Firma kennt und wollte mich hin bringen, um ein Interview zu machen. Sie hat es danach organisiert. Das erste Interview war schwer für mich. Aber dann hatte ich die Chance im August 2015 ein Praktikum zu machen. Es war cool und schön für mich und ich habe mich gefragt, ob ich nach dem Praktikum bei Gebrüder Peters arbeiten kann. Nach dem Praktikum musste ich wieder in die Schule gehen, um mehr Deutsch zu lernen.

Nach ein paar Wochen kam die Antwort von der Firma, dass ich bei ihr arbeiten kann und eine Ausbildung machen kann. Dieses Erlebnis hat mir gezeigt, dass es nichts gibt, was unerreichbar ist. Außerdem kann man nur das erreichen, was man will, wenn man positiv denkt. Deshalb habe ich angefangen mehr Deutsch zu lernen. Am Ende des Kurses habe ich die Prüfung für das Level B1 geschrieben. Ich habe Gott sei Dank die Sprachprüfung und auch die Politikprüfung mit 100% bestanden.

Anfang 2016 habe ich bei der Firma als Helfer angefangen zu arbeiten. Hier war es etwas anders für mich, weil was ich in der Schule gelernt habe, ist was anderes als in der Arbeit z.B. die Namen der Werkzeuge und Materialien. Besonders schwer war außerdem der Dialekt der Kollegen, die normal bayrisch reden. So musste ich wieder den neuen Dialekt verstehen lernen, wenn jemand mit mir so redet. Aber ich muss ehrlich sein und sagen, als die Kollegen mitbekommen haben, dass Deutsch nicht meine Muttersprache ist, haben sie mir geholfen. Immer wenn ich was nicht verstehen konnte oder wenn ich was tun musste, haben sie es mir gezeigt und richtig erklärt. Das war sehr nett von ihnen und ich bin dankbar, dass ich mit solchen guten Menschen arbeite.

So ging es mir bis September 2016 als ich mit der Ausbildung begonnen habe. Schon wieder in eine Berufsschule gehen, um den Beruf richtig zu lernen. Hier war wieder das Problem wegen der Fachbegriffe, dann musste ich zu Nachhilfe gehen. Außerdem habe ich meine Kollegen gefragt was irgendwas bedeutet, um es zu wissen und sie haben es mir erklärt. Mein Zeugnis ist jetzt so gut, dass ich nicht mehr zur Nachhilfe gehen muss. Jetzt habe ich wieder mehr Zeit, um noch besser Deutsch zu lernen. Ich will die Ausbildung fertigmachen und in die Meisterschule gehen, wenn es möglich ist.

Und was sagen die Kollegen über Khairallah?

Die Kollegen, die bisher mit ihm zusammen gearbeitet haben, schwärmen von ihm. Markus Scherrle zum Beispiel beschreibt Khairallah als sehr freundlichen, aufmerksamen und wissbegierigen Azubi. Man merkt ihm an, dass ihm die Arbeit Spaß macht und mit so einem Azubi arbeiten die Kollegen besonders gern zusammen. „Ein Azubi, der weiß was er will und wohin er will“ sagt Stephan Kipke. Khairallah versteht auch mal einen Spaß und hat sich richtig gut ins Team integriert. Er ist pünktlich und zuverlässig. So wie es sein soll.